Grüne fordern: Bebauungsplan Wasserstiege aufheben –
„Keine Bebauung klimatisch wichtiger Freifläche“
Die Grünen drängen im Stadtrat darauf, den Bebauungsplan „Wasserstiege“ aufzuheben. Zur kommenden
Ratssitzung schlagen sie vor, die dafür nötigen Verfahrensschritte einzuleiten. Die Grünen
argumentieren, die an der Wasserstiege geltenden Festsetzungen des Bebauungsplans seinen völlig
veraltet und auch rechtlich überholt. Deshalb müsse die Stadt die Chance für einen Neuanfang
nutzen, bei dem die Wünsche der Bürgerinnen und die Belange des Klimaschutzes berücksichtigt werden.
„Fünf Jahre nach dem Klimaabkommen von Paris muss doch allen klar sein, dass ein Weiter-wie-bisher nicht funktioniert. Wir müssen das Gebiet der Wasserstiege als lokale Frischluftschneise schützen, das ist unsere Verantwortung für die Stadt und die Bürgerinnen und Bürger,“ sagt Maja Becker, Fraktionsvorsitzende der Grünen im Stadtrat.
„Der Flächenfraß und die damit einhergehende Versiegelung von Freiflächen ist eines der größten Probleme der Stadtentwicklung. Wer immer mehr Grünflächen im Stadtgebiet zur Bebauung freigibt, verbaut nachfolgenden Generationen im wahrsten Sinne des Wortes die Zukunft. Betonwüsten mögen wirtschaftliche Interessen bedienen, dem städtischen Klima, dem Erhalt von Natur, dem Artenschutz und der Naherholung dient das nicht. Dem Flächenfraß entgegenzuwirken ist demnach für effektiven Klimaschutz unabdingbar.“
„Der Bebauungsplan an der Wasserstiege ist mehr als 10 Jahre alt. Seitdem ist dort gar nichts passiert, aber die Welt um uns herum hat sich verändert. Die Herausforderungen durch den Klimaschutz sind heute viel drängender als vor 10 Jahren und auch die rechtlichen Rahmenbedingungen passen schlicht nicht mehr zu den alten Plänen,“ betont Siegfried Martsch, Vorsitzender des Ausschuss für Umwelt, Klimaschutz, Landwirtschaft und Digitalisierung. „Wir müssen vermeiden, dass die Fehler, die im Bierbaum-Quartier gemacht wurden, sich an der Wasserstiege wiederholen. Dazu muss jetzt zunächst der aktuell rechtskräftige Bebauungsplan aufgehoben und neu aufgestellt werden. Nur so haben wir die Möglichkeit, diese wertvolle Fläche zusammen mit den Borkener Bürgerinnen behutsam
zu entwickeln.“
„Der nachhaltige Umgang mit den uns zur Verfügung stehenden Flächen ist ein wichtiges Thema für
alle Städte und wird zunehmend auch zum Wirtschafts-, Wettbewerbs- und Standortfaktor,“ betont
Maja Becker. Der Bebauungsplan Wasserstiege, hat seine Ursprünge in den 1960er Jahren und ist
konzeptionell völlig veraltet. „In der Zwischenzeit ist Borken weiterentwickelt und bebaut worden, so
dass benötigter Wohnraum an anderen Stellen geschaffen wurde. Statt einer geplanten
Hauptsammelstraße (Von-Basse-Trasse), die das Gebiet schneidet und eine Spitzenbelastung von
7.000 – 8.000 Fahrzeugbewegungen am Tag bringt, ist eine Neuplanung, die innenstadtnahe
Freizeitgestaltung im Grünen und gute Radwege berücksichtigt angemessen, denn grüne Freiräume
sind Orte der Begegnung, des sozialen Zusammenhalts und der kulturellen Identität.“
Den vollständigen Antragstext finden Sie hier: https://grüne-borken.de/2021/03/08/aufhebung-des-bebauungsplanes-bo-10-wasserstiege/
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