Unter dem Titel „Ein Jude ohne Stern“ beschreibt der in Borken aufgewachsene Albert Heymans (1922–2010) seine Kindheit und Jugend, die erzwungene Flucht der Familie in die Niederlande 1938, die Auswirkungen des deutschen Einmarsches in das neue Zufluchtsland 1940 und sein couragiertes, manchmal verzweifeltes, manchmal abenteuerliches und schließlich erfolgreiches Bemühen, mit falscher Identität auf eigene Faust unerkannt zu überleben. - Die Stadt Borken hat die aus dem Handel genommene Restauflage kürzlich aufgekauft, um sie den örtlichen weiterführenden Schulen zur Verfügung zu stellen und weiteren Interessenten zum antiquarischen Preis anzubieten. Erhältlich ist sie im Stadtarchiv Borken und demnächst auch über die antiquarischen Online-Portale. (Quelle: Stadtarchiv Borken)

Grüne Ratsfraktion möchte Gedenken an Albert Heymans

Albert Heymans (1922-2010) ist in Borken aufgewachsen. In seiner Autobiographie „Ein Jude ohne Stern“ beschreibt er Kindheit, Jugend und Flucht sowie sein Überleben im niederländischen Exil. Erst kürzlich wurde im Rahmen des Gedenkens an den Holocaust (Gedenktag 27. Januar) in Borken eine Lesung veranstaltet, die an das Schicksal ehemaliger Borkener erinnern sollte. Bündnis 90/Die Grünen in Borken wollen die Erinnerung an Albert Heymans lebendig halten, indem im neuen Borkener Mühlenviertel ein Platz, eine Brücke oder eine andere Stelle nach ihm benannt wird. In der letzten Ratssitzung am 15.02.2023 wurde das Anliegen positiv aufgegriffen und soll nun unter Einbeziehung des Stadtarchivs und des Heimatvereins konkretisiert werden. Hier der Antrag im Wortlaut:

Antrag an den Rat der Stadt Borken zu Ehren Albert Heymans

Sehr geehrter Frau Bürgermeisterin Schulze Hessing,
sehr geehrter Herr Ausschussvorsitzender Lansmann,

hiermit beantragt die Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN im Rat der Stadt Borken,
einen Bereich (Platz, Brücke, …) im neue Mühlenviertel mit dem Namen „Albert Heymans“ zu benennen.

Begründung:

Albert Heymans (1922 -2010) ist geboren und aufgewachsen als jüdischer Mitbürger im Geschäftshaus seiner Eltern in der Mühlenstraße 13 in Borken.

Er musste 1938 mit seiner Familie wegen der Verfolgung des Naziregimes die Stadt Borken verlassen und floh in die Niederlande.

Dort entkam er der Verfolgung nur durch viele außerordentliche Umstände und konnte glücklicherweise auch zwei seiner Schwestern retten, während weitere Familienmitglieder in Konzentrationslagern umgebracht wurden.

Seine Geschichte hat er als Zeugnis für die Nachwelt in dem Buch „Ein Jude ohne Stern“ hinterlassen und hiermit auch ein besonders wichtiges Zeugnis dieser Zeit für seine Heimatstadt Borken gegeben, das nicht in Vergessenheit geraten sollte.

Um dieses Erbe in ehrendem Andenken zu erhalten, fordern wir die Stadt Borken auf, seinen Namen präsent zu halten.

Mit freundlichen Grüßen

Maja Becker

Fraktionsvorsitzende

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